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Stress! Erkennen & loslassen



Viele ungesunde Lebensmuster und Belastungen kennen wir heute allgemein unter dem Namen Stress. Zwangsläufig steht ein Begriff, der so viele Ebenen des Lebens umfasst, für ein sehr komplexes Phänomen. Wir alle verbinden mit Stress eine "klare Vorstellung", die jedoch wiederum ganz individuell aussehen kann, wie wir später sehen werden.


Wo tritt Stress auf?


Stress tritt auf ganz verschiedenen Ebenen auf und hat unterschiedliche Ursachen. Jeder von uns hat seine ganz persönliche Variante, die zwar in Erscheinungsformen wechselt, in Ihrem jeweiligen Grundmuster aber die selbe bleibt.

Stress ist ebenso auf mehreren Ebenen gleichermaßen wirksam:

auf der physischen, der psychologischen und der sozialen Ebene. Und - alle drei Ebenen beeinflussen sich wechselseitig. Unter manchen Umständen bestimmt die Vielfalt dieser Interaktionen nicht nur den augenblicklichen Zustand von Körper und Geist, sondern auch welche und wie viele Möglichkeiten wir haben mit Stressreaktionen konstruktiv umzugehen.


Was ist Stress eigentlich genau?


Stress ist die Reaktion des gesamten Organismus (Körper und Geist) auf beliebige Stressauslöser. Sogenannte Stressoren. Sowohl innere als auch äußere Ereignisse können Stressauslöser sein. Du kennst es bestimmt: Ein einziger Gedanke oder ein Gefühl kann beispielsweise Stress verursachen und somit ein Stressor sein. Unter anderen Umständen kann aber auch der Gedanke oder das Gefühl eine Reaktion auf einen äußeren Reiz, also in Deiner Umgebung, Deinem Umfeld und damit Stressinhalt sein. Äußere Reize können zum Beispiel der finstere Blick Deines Chefs sein oder der Tonfall eines Menschen im Gespräch mit Dir. Stress ist also quasi eine Transaktion zwischen Dir und der Umwelt. Der Stressforscher Lazarus beispielsweise definiert psychologischen Stress als "eine Beziehung bestimmter Art zwischen Umwelt und einer Person, die in der Bewertung durch diese Person deren Ressourcen übermäßig beansprucht oder übersteigt oder sie in Ihrem Wohlergehen bedroht". Anders gesagt, ist es die Deine ureigene Bewertung des Erlebens der jeweiligen Situation, die Stress auslöst. Aus dieser Perspektive betrachtet, bestimmt also unsere Sichtweise und Bewertung unserer Probleme darüber, wie wir mit ihnen umgehen und wie stark sie uns belasten. Es bedeutet auch, dass wir sehr viel mehr Einfluss auf potenzielle Stressauslöser haben, als wir normalerweise glauben.


Auch wenn es in Deiner Lebenswelt immer vielerlei Stressfaktoren geben wird, die sich Deiner unmittelbaren Kontrolle entziehen, so kannst Du doch, in dem Du Deine Perspektive veränderst und den Stressoren gegenüber eine andere Haltung einnimmst, auch die Art von Beziehung verändern, in der Du zu der Stresssituation stehst und damit das Ausmaß, in dem sie Deine Ressourcen beansprucht oder übersteigt oder Dich in Deinem Wohlergehen bedroht.


Alles verändert sich stetig...auch in Dir - ganz automatisch


Auf die ein oder andere Weise sind Du und ich ständig gezwungen uns an die wechselnden Anforderungen und Belastungen des Lebens anzupassen. Der immerwährende Wandel verlangt dieses.


Sobald wir Veränderung als einen wesentlichen Teil unseres Daseins erkennen, anstatt von ihnen eine Bedrohung für unser Heil zu sehen, sind wir in einer viel besseren Ausgangsposition, um den Stress in unserem Leben konstruktiv zu begegnen. Ein Stressfreies Leben ist quasi unmöglich. Unser Lebensvorgang selbst bedeutet, in der Anpassung an die wechselnden Bedingungen im Innen und Außen Kräfte und Substanz zu verzehren. Was uns aber dabei interessieren sollte ist doch die Frage: Welches Ausmaß an Abnutzung und Verschleiß muss sein?


Gibt es nur schlechten Stress?


Die Antwort lautet: Nein. Stelle Dir Stress als Medaille vor die zwei Seiten hat: Den guten und den ungesunden Stress. Guter Stress wird auch als Eustress bezeichnet, negativer Stress als Disstress.

Guter Stress kann zum Beispiel eine Beförderung sein oder ganz besondere persönliche Erfolge. Ob dieser gute Stress zu Disstress wird, hängt ganz entscheidend davon ab, wie Du Dich mit Deinem gesamten Organismus (Körper/Geist) an die neue ungewohnte Situation anpassen kannst. So kann eine lang ersehnte Beförderung auch schnell zu Überforderung, ungeahnten Ängsten und Sorgen führen. Auch hier ist es also wesentlich, was solch ein Ereignis für uns bedeutet und ob sich diese Bedeutung im Laufe der Zeit wandelt.


Fällt Dir die Anpassung leicht, findest Du Dich also in Deiner sagen wir neuen Führungsrolle schnell zurecht, erfährst Du Eustress, eine Form von Stress die relativ harmlos und unschädlich ist. Vielmehr kann es zu ausgesprochen positiven Wirkungen auf Geist und Körper kommen und ganz und gar entwicklungsfördernd sein. Anders wenn diese Anpassung nicht gelingt:


So hat sich jemand Jahre lang auf seinen Ruhestand gefreut und genießt es zunächst nicht mehr so früh aufstehen zu müssen. Doch nach einer Weile stellt er fest, dass er gar nichts mit seiner neu gewonnenen Zeit anzufangen weiß. Er vermisst den Kontakt zu seinen Kollegen, das Gefühl der Zughörigkeit, das Gefühl gebraucht zu werden. Knüfpt er nun keine neuen Kontakte oder gibt seinem Leben einen anders lautenden Sinn, kann es passieren, dass er mit der nötigen Anpassung an das neue Leben scheitert und diese nun Quelle von lang anhaltendem chronischen Stress wird,


Wenn Stress chronisch wird und wirkt


An sich sind wir erstaunlich widerstandsfähige Wesen. Auch Du wirst schon Dinge und Erlebnisse durchgestanden haben und bei all dem Stress, Schmerz und Leiden auch noch Momente des Glücks, Friedens und der Erfüllung gefunden haben. Wir sind Experten in Sachen Problembewältigung und gewinnen die Kraft dazu entweder aus reiner Entschlusskraft oder durch unsere Kreativität und Flexibilität oder rein aus unserem Glauben; oder aus der Fürsorge für unsere Mitmenschen oder aus Vergnügen, mit denen wir unser Bedürfnis nach Sinn, Lebensinhalt, Erfüllung und Fröhlichkeit befriedigen.


Andererseits ist unser psychophysisches Gleichgewicht nicht so stabil, als dass es nicht auf jeder Ebene unseres Seins in Fehlsteuerung und Unordnung abgleiten könnte, wenn es über die Grenzen seiner Fähigkeit, sich anzupassen und zweckmäßig zu reagieren, hinaus belastet wird. Eingefahrene Verhaltensmuster (siehe auch Lebensmuster) , die wir ein Leben lang wiederholen können unserer Gesundheit zusätzlich schaden. Noch dazu bestimmen auch unsere unbewusst und gewohnheitsmäßig ablaufenden Reaktionen auf Stressauslöser samt unserer unzweckmäßigen Bewältigungsstrategien in hohem Grade, unter wie viel Druck wir geraten. Impulsives Reagieren auf vermeintlich existenzielle Bedrohungen verstärkt meist den Stress, weil es eigentlich harmlose Dinge mit der Zeit häufig erst in echte Probleme verwandelt. Jedes gewohnheitsmäßige Reagieren, bei dem wir uns unserer Verhaltensmuster nicht bewusst werden, nagt an unserer Fähigkeit zum Wohlgefühl und bringt uns en Stück mehr aus dem Gleichgewicht.








Stell Dir einmal vor, Du wärst die in der oberen Abbildung dargestellte Person.


Äußere Ereignisse, die in Form von verschiedener Kräfte (umweltbezogene, materielle, gesellschaftliche, soziale, emotionale, ökonomische und politische) zu Auslösern von Stress werden können, sind als von außen auf die Person weisende Pfeile dargestellt.

All diese Einflüsse bewirken Veränderungen in unserem Körper und Geist, in unserem Leben und in unseren sozialem Gefüge. Ihre Wahrnehmung und Bewertung in Bezug auf Ihr Gefahrenpotenzial geschieht in der Regel spontan und sehr prompt, vor allem unter Extrembedingungen.


Die Veränderungen in Körper und Geist sind aber nicht nur Reaktionen auf die Wahrnehmung und Bewertung dieser äußeren Kräfte. Vielmehr sind Körper und Geist, wie wir alle wissen, selbst Urheber einer ganzen Reihe von Stressimpulsen und physiologischen Reaktionen, die uns beanspruchen und belasten. In der oberen Abbildung sind sie als innere Stressoren bezeichnet. Wie Du weißt können auch Deine Gedanken und Gefühle bedeutende Stressfaktoren sein.


Auslöser von Stress die über einen längeren Zeitraum hinaus auf uns einwirken, bezeichnet man als chronische Stressoren. Chronischer Stress fühlt sich für betroffene wir ein andauernder Marathon an, der immer wieder durch kräftezehrende kürzere Sprints durchsetzt ist. Belastende Gedankengänge, Sorgen und Grübeleien sind Formen, über die kurzfristige, an sich harmlose Stressoren chronisch werden können. Studien zeigen zum Beispiel, welchen Anteil Grübeln bei der Entstehung von Bluthochdruck durch chronischen Stress hat.


Wie wir mit Stress umgehen?


Jeder von uns hat seine eigenen Methoden, um im Lot zu bleiben und den Anforderungen des Lebens zu begegnen. Manche Menschen kommen sogar in schwierigsten Lebenslagen gut zurecht und haben dafür ihre Strategien entwickelt. Sie wissen, wann sie eine Pause machen oder eine Auszeit nehmen müssen. Sie bewegen sich regelmäßig meditieren oder machen Yoga., tauschen sich mit Freunden aus. Sie haben Interessen und Hobbys, über die sie Abstand zu Alltag gewinnen können. Sie sind ihr eigener Ratgeber und bereit die Dinge auch mal aus einer anderen Perspektive zu betrachten um nicht das wesentliche aus den Augen zu verlieren. Sie sind der stressresistente Typ.


Viele Menschen gehen mit Stress jedoch in gerade zu selbstzerstörerischer Weise um. Auch wenn sie mit Ihren Anpassungsversuchen kurzfristig eine gewisse Stresstoleranz und subjektive Kontrolle erreichen (zum Beispiel Fight or Flight-Reaktionen) so sind es doch unzweckmäßige Bewältigungsstrategien, die auf lange Sicht zu noch mehr Stress führen. Einer der gängigsten Bewältigungsstrategien ist dabei die der Leugnung oder "Nicht-Annahme" nach dem Motto: "Stress? Ich doch nicht!".


Zu welchem Typ zählst Du Dich?


Zum letzteren, der noch auf der Suche nach gesünderen Bewältigungsstrategien ist?


Dann schreibe mir gerne an info@who-iam.de oder nimm Kontakt zu mir auf unter Gespräch vereinbaren und ich unterstütze Dich bei Deiner ganz persönlichen Strategie um Dich zukünftig von ungesunden Stress zu lösen.



Tip: Eine sehr gute Übung für den Anfang habe ich hier noch für Dich:


Damit kannst Du direkt die ersten Schritte zu einem Stressfreieren Leben machen.


Namastè, ich glaube an Dich,

Björn



Über den Autor:


Björn Lahm​


Systemischer und wertorientierter Coach und Berater.

(CAS/ICI) SCM St.Gallen/CH

Inhaber von WHO I AM Coaching & Beratung



(Quellen: Text frei nach Jon-Kabat-Zinn - Gesund durch Meditation)

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