Vor einem Problem wegzulaufen vergrößert nur die Entfernung zur Lösung
Warum Dein Burnout auch die Lösung ist.
Viele von uns arbeiten tagein tagaus in 9-14 Stunden Schichten. Schon längst sind 50 Stunden-Wochen und mehr nicht allein mehr der Standard bei Workaholics im höheren Management und denen die dahin kommen wollen. Auch in vielen anderen Berufszweigen ist es die Regel anstelle der Ausnahme.
Wirtschaftlich unsichere Zeiten wie wir sie aktuell erleben, geprägt von steigernder Inflation, kriegerischen Handlungen in Europa, Lieferkettenengpässen und nach Ansicht vieler „Experten“ nachlassender Konjunktur verschärfen das Gefühl bei den meisten Menschen jetzt noch mehr tun zu müssen. Eine schwelende Angst unter den Folgen leiden zu müssen macht sich breit.
Welches Verhalten beobachten wir, wenn wir zu unserer linken und rechten schauen? Es wird noch mehr getan, stärker gearbeitet – noch mehr geleistet.
Ist das gesund?
Die Antwort auf die Frage wissen die meisten von uns. Zu lange Arbeitszeiten und zu wenig Phasen der Regeneration – also sich die Zeit nehmen wieder in die eigene Kraft zu kommen – das nehmen sich ganz bewusst die wenigsten. Wir alle brauchen jedoch genau das.
Hast Du einmal Mannschaftssport betrieben? Stelle Dir einmal vor, Du hättest jeden Tag ein Spiel gehabt – jeden Tag Höchstleistung für den Sieg abliefern. Wäre das machbar gewesen? Über eine lange Strecke?
Selbst wenn Du kein Mannschaftssport betrieben hast, dürftest Du eine Idee haben wie dieses Szenario ausgehen würde.
Ich habe mit Menschen gesprochen, die zum Teil die Anzeichen für einen Burnout „wissen“ oder gehört haben und sie bei sich dennoch oft übersehen oder sie schlichtweg verharmlosen. Nicht wenige sind auch bis zu einem gewissen Punkt beratungsresistent. Sie bekommen gut gemeinte Hinweise und Ratschläge aus Ihrem Umfeld doch einmal den Arzt aufzusuchen oder professionell das Gespräch zu suchen. Aber sie verneinen. Es sei ja noch alles in Ordnung, soweit. Nur eine Phase.
Es gibt Menschen die erkranken nicht an einem Burnout. Sie schaffen eine gute Balance zwischen den Anstrengungen und Herausforderungen des Lebens und den Phasen der Erholung und Kraftschöpfung. Sie haben Methoden und Gewohnheiten entwickelt diese Balance zu schaffen. Andere hingegen haben das nicht. Sie orientieren sich zwar gerne an den ausbalancierten Menschen – nach dem Motto: Wenn der kann, kann ich auch (noch). Haben nur gelernt Stärke zu zeigen, wo schon längst keine mehr ist.
Sie erarbeiten sich damit quasi Ihren Burnout und bemerken es nicht einmal oder Verdrängen die Anzeichen.
Welche Anzeichen für Burnout es gibt:
Konzentrationsstörungen
ständige Kopf- und Rückenschmerzen
Wachsende Aggressionen und Unruhe
Fehlende Energie
Chronische Müdigkeit
Auf der Arbeit häufen sich die Fehlzeiten
In meinen Coachings betrachte ich Probleme, die meine Coachees schildern, nicht als Ursache, sondern als die Lösung. Als Lösung für einen inneren Konflikt.
Es ist nicht die Arbeit, der Stress und Druck der dort entsteht, oder die aktuellen drängenden und uns betreffenden Probleme die sich uns entgegenstellen. Sicherlich mögen das mitwirkende Faktoren sein. Jedoch liegt die Ursache nicht im Außen.
Worin liegt die Ursache?
Die Ursache liegt im Innen. Also in Dir. Was gleichbedeutend ist mit der Tatsche, dass Du nicht die äußeren Umstände und andere Personen dafür verantwortlich machen kannst. Ihnen quasi den „schwarzen Peter“ oder auch die Schuld zuschieben. Selbst, wenn Du es tust, bringt diese Sichtweise einen entschiedenen Nachteil mit sich: Du kannst höchstwahrscheinlich nichts verändern. Wenn Du jedoch die Perspektive einnimmst, dass die Ursache in Dir liegt – sie also vor allem etwas mit Deinen mit Werten, Deinen Verhaltensweisen und Deinen Einstellungen zu tun, verschafft es Dir einen enormen Vorteil: DU kannst Einfluss nehmen. Etwas daran ändern.
Wie „erschaffe“ ich mir einen Burnout?
In meinem Leben und durch viele Gespräche habe ich die Erfahrungen gemacht, dass es folgende gelebte Verhaltensmuster sind die (gerade in Kombination) zur Burnoutgefährdung beitragen:
Du hast ein geringes Selbstwertgefühl.
Wenn Du in Deinem Leben in unterschiedlichsten Beziehungen Verbundenheit erfahren hast aus der die Überzeugung gewachsen ist, dass Du liebenswert und wertvoll bist, kannst Du Dich gegen zu belastende Arbeitsbedingungen bereits präventiv wehren. Du sprichst Konflikte konstruktiv an und wenn sie nicht lösbar sind, kannst Du es akzeptieren oder gehst ganz – wechselst den Arbeitgeber. Du hast gelernt Dich abzugrenzen. Sagst an den für Dich angemessenen Stellen „Nein“.
Wenn Du unter einem geringen Selbstwertgefühl leidest fühlst Du diesen inneren Freiraum nicht. Du glaubst unbewusst Dir die Sympathie und Anerkennung anderer „verdienen“ zu müssen. Du neigst dadurch dazu Dich ausnutzen zu lassen. Bist Erfüllungsgehilfe und machst was Dir gesagt wird. Aus Scheu vor Konflikten suchst Du den immerzu harmonischen Weg – selbst wenn es in Dir brodelt versuchst Du immer lieb und nett zu den anderen zu sein.
Du verleugnest eigene Grenzen
Dein Körper gibt Dir schon lange die entscheidenden , kaum zu „überhörenden“Signale. Du setzt dann lieber die Kopfhörer auf und spielst das Lied von „Geht nicht gibt`s nicht“. Erschöpfungszustände nimmst Du als persönliches Versagen und Verschleißsymptome als etwas, dass halt repariert werden muss. „Ein Indianer kennt keinen Schmerz“ ist dann Dein Mantra – so wie Du es Dir schon als Kind „gelehrt“ wurde. Somit verleugnest Du die Grenzen der Kraft, der Lust, der Motivation und Energie.
Alles muss perfekt sein
Du bist ein übertriebener Perfektionist: Bei allem was Du tust ist es als würdest Du gerade die erste chirurgische Transplantation eines Gehirns am Menschen vollziehen. Alles muss perfekt laufen. Du hast irgendwie das Gefühl, immer etwas beweisen zu müssen: dass Du mithalten kannst, Du klug bist, Du besser bist oder auch etwas wert bist. Alles ein Resultat und noch ungelösten Unsicherheiten und Ängsten in Deinem Unterbewusstsein. Doch für die meisten Dinge die wir im Leben erledigen reichen auch gute Ergebnisse aus – es dürfen auch gerne mal 80% sein. Der zusätzliche Vorteil? Nach dem Pareto-Pprinzip brauchst Du für eine 80%-Lösung nur zwanzig Prozent der Zeit.
Du glaubst Lebenszeit nachholen zu können
Am Montag denkst Du bereits ans Wochenende und ist das endlich gekommen, denkst Du wieder einmal an den nächsten Urlaub. So wiederholt es sich – tagein tagaus. „Wenn ich 55 bin, dann habe ich es geschafft – dann bin ich finanziell unabhängig und mache das was ich will“, sagst Du Dir als Durchhalteparole. Oder glaubst, dass wenn Du endlich im Ruhestand bist, alles Schöne machen wirst, worauf Du bis dahin gewartet hast. Du glaubst am Wochenende und im Urlaub wartet das Glück auf Dich und wirst so häufig enttäuscht. Mit 55 die ersehnte finanzielle Freiheit erlangt zu haben um dann alles zu machen, könnte eine riskante Wette sein. Auf den Ruhestand zu warten um dann so vieles nachzuholen, dürfte ein trügerischer Irrglaube sein.
Das Leben findet im Hier und Jetzt statt. Im JETZT eine traumhafte Zukunft zu gestalten, bedeutet später auf eine wundervolle Vergangenheit zu blicken. Wann dieses später ist kannst Du nicht wissen. Wann Deine Zukunft endet kannst Du nicht wissen.
Die Zeit im Büro, durch zusätzliche Überstunden noch gefüllt, kannst Du nicht nachholen: Deine Kinder werden in dieser Zeit groß und Dein/e Partner:in wird älter. Du wirst älter. Es wartet nichts was wirklich von Wert ist. „Jetzt arbeiten – später Leben“ sollte nicht Dein Mantra werden.
Du bist eine Maschine
Andere sagen bewundernswert über Dich: „Du bist einfach eine Maschine – Dich haut nichts um“. Der Lohn: Du bekommst noch mehr bei Dir abgeladen. Deine Stärke ist, dass Du lange Zeit klaglos funktionierst. Wie eine Maschine.
Wenn die Maschine knarzt, wird sie einfach geölt. Geht sie kaputt, wird sie repariert und Teile einfach ausgetauscht. Du nimmst Tabletten gegen den Bluthochdruck, lässt Dich spritzen bei Schmerzen und schienst Dein Gelenk, wenn es halt gerade nicht mehr geht.
Für Dich ist Dein Herz nur eine Pumpe, Deine Bandscheibe nur ein Knorpel, Dein Handgelenk nur ein Scharnier. Alles kann irgendwie auf Vordermann gebracht werden ohne darüber nachzudenken, wie es dazu kam.
Du wurdest schon in der Kindheit gelehrt zu funktionieren. Heute ist es eine Deiner unbewussten (Über-)Lebensstrategien. Du hast gelernt, dass nur Leistung zählt, „Stark sein“ gelobt wurde und Jammern und Schwäche „bestraft“ wurde – abgetan, belächelt oder gar nicht erst beachtet. Du wurdest so hart zu Dir selbst wie andere zu Dir waren und hast gelernt Deine wahren Gefühle zu unterdrücken. Das hat seinen Preis.
Du hast Probleme im Privatleben
Heute spricht man von Work-Life-Balance. Der Versuch Beruf und Privatleben in Waage zu halten. Beides beeinflusst sich gegenseitig. Wenn Du zu viel arbeitest und diese auch noch mit nach Hause trägst entsteht ein Mangel: Ein Mangel an Zeit der sich als fehlende Zeit für Deine Familie und Beziehung zeigt. Du arbeitest viel und schaffst Überstunden anstatt sie zu verweigern. So kommst Du spät nach Hause, bist gereizt oder müde. Dich jetzt noch auf die Bedürfnisse Deiner Kinder, Partner:in oder anderer Lieblingsmenschen einzulassen gelingt Dir einfach nicht mehr. Spielen, tiefsinnige und klärende Gespräche, Nähe und Leidenschaft werden verschoben und versiegen mit der Zeit. Die Kinder wollen irgendwann nicht mehr spielen. Die Nähe wird nicht mehr gesucht. Distanz entsteht. Klar, am Wochenende ist ja Zeit. Doch schon beim Aufwachen hast Du das Handy in der Hand und zeigst, wie sehr Du Dich von Deiner Beziehung und Familie verabschiedet hast. „Nur noch mal eben was fertigstellen oder nachlesen“ , sagst Du und setzt damit eben diese Priorität vor dem was vermutlich wirklich zählt.
Auf der anderen Seit veranlasst Dich ein glückliches Privatleben Deine Werte zu überdenken. Vielleicht und gerade auch die bezüglich Leistungsentsprechung und Überstunden für die Ziele anderer. Häufig haben Menschen die zum Bournout neigen ungelöste Konflikte. Die ausgeprägtesten in Beziehungen sind Konflikte bezüglich gegenseitigem Respekt oder Sexualität und der Aufgabenverteilung. Was mache ich – was machst Du.
Das Problem ist die Lösung.
Was Du tun kannst?
„Gehe jeden Tag wenigstens 45 Minuten spazieren und das zunächst einen Monat lang“.
Was? Das ist die Lösung? Nein, nicht alleine. Es gibt leider keine schnellen Tabletten und Tips gegen Burnout-Gefährdung. Es gibt natürlich viele nützliche Informationsquellen und Bücher: Alleine Google gibt Dir stand heute >4.000.000 Einträge zur Suche Burnout Strategien. Alle durchzulesen bringt Dich vermutlich in den Burnout. Was also die größte Hürde ist? Das Wissen umzusetzen. Danach zu handeln, jeden Tag. Beginne doch mit meinem obigen Tip und du kommst in die erste Umsetzung.
Was Du noch tun kannst: Höre auf den Umständen die Schuld zu geben und Symptomen nur mit Tabletten, Spritzen und Bandagen zu begegnen.
Setze Dich mit den wahren Ursachen auseinander. Im Problem liegt die Lösung. Übe Dich in Achtsamkeit Deinem Körper und Deinen Gefühlen gegenüber. Nimm sie wahr. Stelle Dir andere, neue Fragen um Antworten zu bekommen die bereits in Dir warten. In Deinem Unterbewusstsein. Hinterfrage Deine Glaubenssätze und Deine eigene Einstellung. Wechsele die Perspektive.
In meinen Coachings geht es genau im diese Themen. Zugang zu bekommen zu sich selbst. Entwicklung zu spüren. Für mehr im Leben. Dein Leben.
Du möchtest endlich Veränderung in Deinem Leben? Lass uns sprechen.
Bist Du Burnout-Gefährdet? Mach JETZT den Test:
"Bitte beantworte die folgenden Fragen nach Deinem unmittelbaren Impuls. Das heißt denke nicht lange nach und bleib im Gefühl - Sei ganz ehrlich zu Dir selbst
Ich leide unter chronischer Müdigkeit.
Ich habe allgemein zu viel Stress in meinem Leben.
Ich handle manchmal, so als wäre ich eine Maschine. Ich bin mir selbst fremd.
Ich bekomme zu wenig Anerkennung, für das was ich leiste.
Durch meine Arbeit verzichte auf viele Freizeitaktivitäten und private Kontakte
Ich fühle mich machtlos, meine Arbeitssituation zu verändern.
Ich habe das Interesse an meiner Arbeit verloren.
Ich fühle mich machtlos, meine Arbeitssituation zu verändern.
Früher habe ich mich um meine Mitarbeiter:innen und Kund:innen gekümmert, heute interessieren sie mich kaum noch.
Wenn ich morgens aufstehe und an meine Arbeit denke, bin ich gleich wieder müde und antriebslos.
Auf meinen Schultern lastet zu viel.
Ich mache zynische Bemerkungen über Mitarbeiter:innen - das Unternehmen - Kund:innen
Ich bin oft krank, anfällig für körperliche Krankheiten, bzw. Schmerzen. wieder müde und antriebslos.
Ich fühle mich frustriert in meiner Arbeit.
Ich habe das Gefühl, ich werde im Regen stehen gelassen.
Der Wert meiner Arbeit wird nicht wahrgenommen.
Ich schlafe schlecht, besonders vor Beginn einer neuen Arbeitswoche.
Durch meine Arbeit bin ich emotional ausgehöhlt.
Auf meine Kolleg:innen und Mitarbeiter:innen kann ich mich nicht verlassen, ich arbeite über weite Bereiche für mich allein.
Meine Kolleg:innen sagen mir nicht die Wahrheit.
Meine eigenen körperlichen Bedürfnisse (Trinken, Essen, Toilette, Pause) muss ich hinter die Arbeit stellen.
Deine Auswertung
Du hast 0-3 Fragen mit Ja beantwortet: Es besteht geringes Burnout Risiko.
Du hast 4-5 Fragen mit Ja beantwortet: Eine beginnende Burnout Situation.
Du hast mehr als 5 Fragen mit ja beantwortet: Es wird dringend Zeit, für Dich etwas zu tun!
Namastè, Björn
WHO I AM Coach